Methoden und Anwendungen

Methode und Anwendungsbereich bei der Tui-Na/An-Mo Massage

Capture One Catalog0785 8Erste Hinweise auf AN-MO (Drücken und Streichen) finden sich zur Zeit der Dynastie der frühen Han (206 v. Chr. bis 24 n. Chr.) TUI-NA (Schieben und Greifen) taucht in der chinesischen Fachliteratur hingegen erst ab der Ming-Zeit (1368-1644) auf, überlagerte den Begriff AN-MO kontinuierlich und dient heute als offizielle Bezeichnung für einen Fachbereich, der weit in die Traumatologie  Orthopädie und Pädiatrie hineinreicht.

TUI-NA ist eine Mischung aus Massage, Chiropraktik und Physiotherapie. Es hilft bei äusseren Erkrankungen wie Nacken-, Schulter-, Ellbogen-, Bandscheiben- Knieschmerzen oder Fussgelenksschmerzen , sowohl auch bei inneren Erkrankungen wie Kopfschmerzen, Menstruationsprobleme, Insomnia (Schlafprobleme), Schwindel, Atemwegsprobleme, Augen-, Ohren-, Herzkreislauf-, Magendarm- oder Nierenbeschwerden etc.

Ein Buchteil des „ HUANG-DI NEI JING“ : „Massage kann die Muskeln entspannen, die Gelenke frei halten und das QI und das Blut-XUE zum fliessen bringen. Wenn man den (erkrankten) Meridian massiert, dann wird das gestaute QI wieder zu fliessen beginnen.“

Neben der lokalen Wirkung der Massage wird die Informationstheorie bei der Traditionellen Chinesischen Medizin besonders hervorgehoben. Die Reizung durch die Massage wird nicht nur für die Regulationen im lokalen Bereich eingesetzt, sondern vom Organismus über das Meridiansystem auch als Signal verstanden und aufgenommen.  Durch die Massagetechnik, Reizstärke, Behandlungsdauer sowie die ausgewählten Punkte und Meridiane wird der Organismus beinflusst. Diese Reaktionen führen zu Regulationen in verschiedenen Bereichen (Haut, Bindegewebe, Muskeln, Blut- und Lymphkreislauf sowie die anderen inneren Organen) mit dem Ergebnis, dass die Abwehrreaktion einsetzt oder die Anpassungsfähigkeit gesteigert wird.

Methode und Anwendungsbereich in der Akupunktur

Capture One Catalog0788Die Akupunktur gehört zu den wichtigsten Behandlungsmethoden der Traditionellen Chinesischen Medizin. Dabei werden bestimmte Punkte der Haut durch das Einstechen von dünnen Nadeln stimuliert, um Blockaden im Energiefluss zu beseitigen und auf diese Weise Beschwerden zu heilen.

Grabfunde aus der Zeit  vor etwa 6000 Jahren zeigen, dass schon im damaligen China Menschen Steinsplitter verwendeten, um damit in schmerzende Körperstellen zu stechen. Später wurden Bambussplitter, Fischgräten und Knochen zu diesem Zweck eingesetzt.

In einem der wichtigsten Grundlagenwerke der Chinesischen Medizin, dem „HUANG DI NEI JING“, dem „Buch des Gelben Kaisers über Innere Medizin“, das in der Zeit um 200 v. Chr. entstand, werden erstmals etwa 160 Akupunkturpunkte und Indikationen für ihre Anwendung beschrieben. Im Lauf der Zeit wurde die Akupunktur weiter entwickelt. In späteren historischen Werken werden 14 Haupt-Meridiane und bis zu 350 Akupunkturpunkte beschrieben.

Mit der Öffnung der Volksrepublik China in den 1970er Jahren nach aussen begann der Transfer der TCM-Methoden nach Nordamerika und Europa.  Inzwischen gehört die Akupunktur zu den am weitesten verbreiteten alternativen Heilmethoden. Sie wurde ständig weiterentwickelt und es entstanden Varianten wie die Elektroakupunktur, die Laser-Akupunktur und die Ohrakupunktur.

Methode und Anwendungsbereich beim Schröpfen

Capture One Catalog0785 17Zuerst haben die Menschen mit Steinmessern Verhärtungen an der Körperoberfläche (z. B. Furunkel oder Entzündungen) eingeritzt und mit dem Mund und dann später mit Kuhhörnern ausgesaugt. Schröpfen mit Schröpfköpfen wurde schon 3300 v. Chr. in Mesopotamien und durch griechische und ägyptische Ärzte im klassischen Altertum betrieben und war in ähnlicher Form aber auch bei den alten Chinesen bekannt. Die theoretische Grundlage in der Antike war die Humoralpathologie, die Erkrankungen auf eine Entmischung der Säfte im Körperinneren zurückführte. Diese Säfte sollten mit Schröpfköpfen wieder ausgeglichen werden.

In der chinesischen Medizin ging man als theoretische Grundlage des Schröpfens von einer Stagnation von Blut und Qi aus. Auch haben unabhängig von der europäischen Entwicklung die Schamanen vieler indigener Völker ähnliche Krankheitstheorien entwickelt. Sie praktizieren das „Aussaugen“ böser Geister und bis heute.

Methode und Anwendungsbereich in der Moxibustion

Capture One Catalog0788 7Bei der Moxibustion verglühen kleine Mengen von getrockneten, feinen Beifußfasern (Moxakraut) auf bestimmten Therapiepunkten.

Die Moxa enthält unter anderem ätherische Öle, darunter Cineol und Thujaöl, außerdem Cholin, Harze und Tannin. In der Traditionellen Chinesischen Medizin regt Moxa den Flusse des „Qi“ an und wirkt gegen sogenannte „kalte“ Zustände. Moxa ist in der Chinesischen Medizin sehr gut um die Mitte (Ren 12 in Kombination mit Ma 36) zu stärken und zu wärmen, sodass die Verdauungsorgane gut funktionieren.  Aber auch zur Stärkung der Nieren, weil sie die Wurzel aller andern Organe ist.

Wissenschaftliches : Moxa weist eine Reihe von Effekten nach: Zunahme der weißen und roten Blutkörperchen, schnellere Koagulation des Blutes, Zunahme des Kalziums, höhere Kapazität bei der Produktion von Antikörpern etc.  Eine von westlichen Anwendern aufgestellte Theorie besagt, dass durch die Hitze die Nervenenden in der Haut stimuliert würden, was die Hirnanhangsdrüse und die Nebennieren anregt und dadurch Hormone auszuschütten.

Methode und Anwendungsbereich bei Gua Sha

Ein ebenso wichtiger Bestandteil wie das Schröpfen bei der Traditionellen Chinesischen Medizin ist das Gua Sha.

Gua Sha besteht aus wiederholtem Schaben auf eingeölter Haut mit einer abgerundeten Kante. Üblicherweise wird ein chinesischer Porzellansuppenlöffel, ein Konfitürendeckel, abgerundete Tierhörner oder Jade verwendet. Mit der abgerundeten Kante schabt man auf der eingeölten Haut entlang des Nackens-, Schulter und oberen Rücken.  Dieses Verfahren verursacht eine verstärkte Durchblutung „Sha“ in der Haut, wobei auch Petechien entstehen. Es dauert normalerweise 2 bis 4 Tage, bis diese wieder verschwinden. Je stärker die „Blutstase“ ist , im Sinne der Chinesischen Medizin, desto stärker verfärbt sich die Haut. Die Muskeln lockern sich und die Patienten verspüren sofort eine Erleichterung und Veränderung.

Vitalpilze – Lebewesen mit Heilkraft

Schon vor Jahrhunderten von Jahren wurden die Pilze in der europäischen Klostermedizin für heilende Behandlungen verwendet. Hildegard von Bingen, Äbtissin und Medizinerin, beschreibt die vitalisierende Kraft des Glänzenden Lackporlings unter dem bekannten Namen Reishi, welcher weltweit auf unterschiedlichen Bäumen wächst. Dieser wurde schon seit Jahrtausenden in der Traditionellen Chinesischen Medizin eingesetzt. Den Pilzen haftete aufgrund ihrer teilweise halluzinogenen Wirkung den Ruf an, mit dem Teufel verbunden zu sein. So waren es in Europa nur noch wenige Mediziner, welche überzeugt von der Wirkung waren und sie auch verordneten.

Was aber ist es genau, dass die Pilze so wertvoll für den Menschen macht? Pilze, diese besonderen Lebewesen zwischen Tier- und Pflanzenreich, sind die grössten «Recycler» organischen Materials und Hauptversorger der Pflanzen mit Lebensnotwendigen Substraten. In dieser Funktion entwickelten sie zum Beispiel die Fähigkeit, Stoffe zu bilden, die gegen Bakterien, Viren und schädliche andere Pilze wirksam sind.

Dies machte man sich auch bei der Entwicklung von Medikamenten zunutze. So ist das Penicillin nichts anderes als ein Stoffwechselprodukt von Pilzen, und auch die gegen Krebs eingesetzten Substanzen Lentian und Krestin sind auf die Inhaltsstoffe von Vitalpilzen zurückzuführen.

Studien, Inhaltstoffanalysen und wissenschaftliche Berichte nehmen heute einen sehr hohen Stellenwert ein und belegen die Wirksamkeit der Pilze.

Einsatzspektrum:

  • Allergien
  • Angstzustände
  • Arteriosklerose
  • Arthrose
  • Atemwegserkrankungen
  • Augenerkrankungen
  • Autoimmunerkrankungen
  • Blasenerkrankungen
  • Bluthochdruck
  • Burnout – Syndrom
  • Chronisches Müdigkeitssyndrom
  • Darmprobleme
  • Demenz
  • Depression
  • Diabetes mellitus
  • Durchblutungsstörungen
  • Entgiftung
  • Erkältung
  • Fettstoffwechselstörung
  • Gicht
  • Haarausfall
  • Hautkrankheiten
  • Herz-Kreislauf-Erkrankungen
  • Immunschwäche
  • Kopfschmerzen
  • Libidostörungen
  • Magenprobleme
  • Menstruationsbeschwerden
  • Multiple Sklerose
  • Nervosität
  • Neurologische Erkrankungen
  • Nierenerkrankungen
  • Osteoporose
  • Prostataerkrankungen
  • Schilddrüsenerkrankungen
  • Schmerzen
  • Thrombose
  • Tinnitus
  • Tumorerkrankungen
  • Übergewicht
  • Verdauungsprobleme
  • Wechseljahrbeschwerden

Literaturverzeichnis: GVF Vitalpilze – Naturheilkraft mit Tradition – Neu entdeckt

Phytotherapie – Kräuterheilkunde

Pflanzen sind unsere Lebensgrundlage. Deshalb sind auch Heilpflanzen die Grundlage des Heilens. Nicht alle Krankheiten können zwar mit pflanzlichen Heilmitteln behandelt werden, als Basis oder Abrundung sind sie jedoch Teil jeder ganzheitlichen Therapie. Denn nur ein pflanzliches Heilmittel vermag den Menschen gleichzeitig auf den drei Ebenen von Körper, Seele, Geist zu erfassen.

Urtinkturen, Tinkturen
Tinkturen sind wässrig-alkoholische Auszüge aus getrockneten Arzneipflanzen, die mit dem Fachbegriff Drogen – von getrocknet – bezeichnet werden. Das Verhältnis von Droge zu Tinktur ist meistens 1 Teil zu 5 Teilen.

Urtinkturen werden meistens aus frischen Pflanzen – dies ist der wesentlichste Unterschied zu den Tinkturen – durch Extraktion mit Alkohol hergestellt. Stofflich sind die Urtinkturen etwa halb so konzentriert wie Tinkturen. Bei guter Qualität haben sie jedoch eine stärkere Wirkung als diese. Urtinkturen werden akuten und chronischen Erkrankungen eingesetzt und entfalten ihre Vorteile vor allem in Bezug zum Wesen der Pflanze

Tee
Der Tee, Heisswasseraufguss ist die bekannteste und einfachste Zubereitung. Die arzneilich wirksamen Pflanzenteile werden zur Haltbarmachung (und zur Entfaltung von Wirkprinzipien) getrocknet, mit heissem Wasser übergossen und abgeseiht. Dieser Auszug besitzt neben einer relativ grossen Wirkstoffmenge die heilenden Eigenschaften des heissen Wassers. Ein Tee wirkt in akuten Fällen rasch und ist vor allem bei jenen Krankheiten, die durch die Zuführung von Wärme und viel Flüssigkeit positiv beeinflusst werden könne, die optimale Zubereitung.

Extrakte
Dazu gehören Fluidextrakte (flüssig), Spisumextrakte (zähflüssig) und Trockenextrakte – sind Auszüge mit Alkohol-Wasser-Gemischen oder anderen Lösungsmitteln. Sie sind konzentrierter als Tinkturen. Das Verhältnis zu Droge und Extrakt reicht von 1 zu 2 bis 5 zu 1. Mit Extrakten kann eine grosse Menge an Wirkstoffen pro Dosis verabreicht werden. Die modernen, hochdosierten und standardisierten Arzneipflanzenpräparate in Form von Kapseln oder Dragees enthalten meist Trockenextrakte. Sie sind bei jenen Patienten angezeigt, bei denen die Selbstheilungskräfte vorübergehend so stark geschwächt sind, das sie auf die normale Komplementärmedizinischen Therapien nicht mehr reagieren können.

Ätherisches Öl
Ätherische Öle bestehen aus flüchtigen fettlöslichen Stoffen der Pflanze und sind meistens die Träger des Geruchs. Sie werden in der Regel durch Wasserdestillation oder andere Verfahren aus den frischen oder getrockneten Pflanzen gewonnen. Ätherische Öle sind unverzichtbare Bestandteile von Salben und anderen äusserlichen Anwendungsformen, in denen sie geruchliche und arzneiliche Funktionen ausüben. Häufig werden sie auch in der Aromatherapie eingesetzt.

Literaturverzeichnis: Pflanzliche Urtinkturen – Wesen und Anwendung von Roger und Hildegard Kalbermatten